Es hat viele Namen – Urban Gardening, Guerilla Gardening oder Guerilla-Gärtnerei. Man spricht von Samenbomben und Moos-Graffiti. Pflanzattacken und Anbau-Anschläge werden verübt.
Doch was ist das eigentlich: Urban Gardening?
1. Geschichte: Guerilla und Urban Gardening
Angefangen hat das Ganze in den 1970ern als politischer Protest, vorrangig in Großstädten wie New York oder London. Widerständler u.a. aus der alternativen ökologischen Szene haben mit „Anschlägen“ gegen öffentliche Plätze oder auf Grünflächen begonnen, indem sie in Guerilla-Manier heimlich Blumen, Büsche, manchmal sogar ganze Bäume pflanzten. Das ist das Guerilla Gardening, denn es war meist illegal und wie die Guerillos führten die Teilnehmer es meist in Nacht-und-Nebel-Aktionen durch.
Urban Gardening wiederum ist die rechtlich korrektere Alternative. In vielen Großstädten auf der ganzen Welt – New York, Chicago, Berlin – gibt es Freiflächen, die bepflanzt werden dürfen. Manchmal ist es von der Stadtverwaltung erlaubt, manchmal lässt sie es einfach stillschweigend zu. Urban Gardening ist Gartenbau in städtischer Umgebung. Sei es auf dem Gelände alter Farbikhallen oder dem Dach von Hochhäusern. Grenzen setzt nur die eigene Fantasie.
2. Samenbomben und Moos-Graffiti
Fantasie ist übrigens auch etwas, was die Urban-Guerillos damals wie heute besaßen, denn die oben erwähnten Samenbomben und Moos-Graffitis sind sehr clevere Einfälle.
Samenbomben (engl. Seed Bombs) sind einfach nur Klumpen aus Pflanzensamen, die dann wie Granaten auf das Dach eines Gebäudes oder in den Hinterhof geworfen werden und dort dann zerplatzen (wir berichteten bereits). Die Samen verteilen sich und fangen unter guten Bedingungen an, zu keimen. Seedbombs gibt es in verschiedensten Ausführungen; unter anderem auch einfache Tonkapseln mit feuchter Erde und Samen darin, die dann geworfen werden, zerplatzen und sich verteilen.
Moos-Graffiti wiederum ist sehr einfach erklärt: Man mischt Moos mit Buttermilch und einigen anderen Zutaten und trägt die entstandene Masse wie Kleister auf eine Oberfläche auf. Mit etwas Glück wächst auf der „eingekleisterten“ Fläche kurz darauf Moos heran. Dass man damit wahre Kunstwerke erschaffen kann, sollte klar sein.
Auf unserer Facebook-Fanseite hier findet ihr eine tolle Anleitung, wie ihr Moos-Graffiti selber machen könnt.
Natürlich umfasst die Szene des Guerilla bzw. Urban Gardening sehr viel mehr. Sie reicht von einfachen Stadtbewohnern, die auf ihrem Balkon ein Beet angelegt haben bis zu ganzen Protestgruppen, die in der nächtlichen Dunkelheit die Stadthochstraße mit Blumenkästen verschönern:
Falls ihr eigene Geschichten zum Urban Gardening habt, erzählt sie uns. Kommentiert hier oder auf unserer Facebookseite. Wir sind gespannt!
Christian Allner
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Das habe ich ja noch nie gehört! Finde es total super. Solche „Anschläge“ sollten viel öfter und überall passieren…schön!
Liebe Grüße Claudia
1-2-3 Erneuerbare Energien machen frei!